Früher war Natron für seine zahlreichen Anwendungsgebiete allseits bekannt. Doch wie so manch anderes altbewährte Hausmittel ist auch das Natron mit der Zeit und dem Einzug zahlreicher chemischer Reinigungsmittel in Vergessenheit geraten. Dabei ist Natron ein vollkommen natürliches und umweltschonendes Produkt, das dazu noch ungiftig ist. Erwähnenswert ist auch sein günstiger Anschaffungspreis und seine hohe, effektive Reinigungskraft. Nicht nur mit Essig oder Zitronensäure kann man sich ein effektives Reinigungsmittel herstellen – auch mit Natron ist dies möglich und zeugt von einer mindestens genauso starken Reinigungsleistung. Wir haben ein paar seiner vielfältigen Möglichkeiten der Anwendung zusammengetragen, um so zu begründen, weshalb Natron aus keinem Haushalt mehr wegzudenken ist.
Das ist Natron und hier ist es erhältlich
Das Wort Natron ist ein chemischer Begriff und steht für den Kurznamen „Natriumhydrogenkarbonat“. Bekannter ist es uns wohl unter den in Supermärkten und Drogerien zu findenden Bezeichnungen Speise-, Backsoda oder Speise-, Haushaltsnatron. Auch in kleinen Tüten abgepackt ist es unter der Bezeichnung „Kaiser Natron“ oder „Bullrichsalz“ zu finden. Allerdings sollten Sie es nicht mit der Natronlauge oder dem Ätznatron verwechseln, die, wie der Name schon vermuten lässt, wesentlich gefahrvoller und gesundheitsschädlich sind. Das unbedenkliche Natron finden Sie in der Backwarenabteilung oder bei den Nahrungsergänzungsmitteln.
Wissenswert ist auch, dass Natron bereits schon seit dem frühen Altertum bekannt ist und üblicherweise aus natürlichem Kochsalz gewonnen wird, indem man Chlor gegen Karbonat austauscht.
Herstellung von Reinigungsmitteln mit Natron und deren möglichen Einsatzgebiete
Ein mit Natron hergestelltes Reinigungsmittel können Sie im gesamten Haushalt wie z. B. Küche und Bad verwenden, aber Natron an sich kann auch zum Backen und Kochen zum Einsatz kommen, da es Säuren neutralisiert. Manche sehen in Natron auch das perfekte Mittel zur Körperpflege, indem es bei ihnen als Deo oder Shampoo fungiert. Doch auch bei körperlichen Beschwerden kann es hilfreich sein und diese lindern. Dies sind jedoch nur ein paar der vielen Einsatzgebiete dieses Hausmittels. Wir erklären Ihnen, wie Sie ein auf die zu reinigende Fläche abgestimmtes Reinigungsmittel anmischen und wie es seinen Einsatz findet.
Allzweckreiniger
Um einen Allzweckreiniger herzustellen, der auf sämtlichen Oberflächen Anwendung finden kann, bedarf es nur weniger Zutaten, die da wären Natron und Kernseife. Hierzu lösen Sie einfach einen Teelöffel Natron und etwa einen Teelöffel geriebene Kernseife in 250 ml warmem Wasser auf. Wer mag, kann auch noch ein paar Tropfen eines ätherischen Öls dazugeben. Danach abkühlen lassen und anschließend die Mischung in eine alte Sprühflasche füllen.
Fleckenentferner
Wir alle kennen es: Flecken in Kleidungsstücken, die durch das bloße Waschen in der Waschmaschine meist nicht wieder rausgehen. Auch hierfür hat sich Natron bewährt. Dazu einfach drei Teile Natron mit einem Teil Wasser mischen und zu einer Paste verrühren. Dann den zu bekämpfenden Fleck mithilfe einer kleinen Bürste oder auch nur mit dem Finger mit der Paste einreiben. Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit das Kleidungsstück normal waschen.
Spülmaschinenreiniger aus Natron
Auch umweltfreundlicher Spülmaschinenreiniger lässt sich mithilfe von Natron herstellen. Für 1 kg benötigen Sie 300 g Zitronensäure in Pulverform, 300 g Soda, 300 g Natron und zu guter Letzt 125 g Spülmaschinensalz. All diese Zutaten mischen Sie zusammen – fertig ist das Reinigungspulver! Beachten Sie, dass Sie das Pulver trocken lagern.
Natron – der Geruchsneutralisierer
Schlechte Gerüche im Kühlschrank lassen sich einfach neutralisieren, indem Sie ein Schälchen Natron in eben diesen stellen. Doch auch gegen schlecht riechende Mülleimer wirkt das Hausmittel Wunder: Dazu etwas Natron auf den Boden des Mülleimers streuen und bei jedem Müllwechsel erneuern.
Spülmittel
Auch hat sich Natron durch seine reinigende und fettlösende Wirkung als Spülmittel bewährt. Für ein effektives Spülmittel benötigen Sie allerdings noch die Unterstützung von Flüssigseife, Zitronenöl und Wasser. Alles zusammengemischt ergibt dann den idealen, umweltschonenden Reiniger.
WC-Reiniger
Über die Toilettenreinigung und wie man sie am besten handhabt, haben wir bereits schon geschrieben. Dort haben wir auch erwähnt, dass eine regelmäßige Reinigung allein schon ausreichend ist, um ein dauerhaft hygienisch sauberes WC zu erreichen. Sollte es aus irgendwelchen Gründen jedoch dennoch so weit gekommen sein, dass sich hartnäckige Ablagerungen gebildet haben, so geben Sie einfach eine halbe Tasse Natron mit ein bis zwei Tassen in die Kloschüssel. Tipp: Einen Ratgeber rund um die Klobürste finden Sie hier.
Teppichreiniger
Ganz gleich, ob Sie den Teppich hin und wieder nur einmal gründlich reinigen wollen oder lediglich Flecken zu bekämpfen haben: Verstreuen Sie etwas Natron auf den Teppich und lassen diesen über Nacht einwirken. Ist der nächste Tag angebrochen, können Sie das Natron einfach vom Teppich absaugen.
Backofenreiniger
Auch einen Ratgeber zur Backofenreinigung haben wir bereits geschrieben. Als hilfreich hat sich aber auch hier die Anwendung von 2 EL Natron in Verbindung mit einem EL Salz und etwas Wasser, angerührt zu einer cremigen Paste, bewährt. Diese Paste dann auf den Krusten im Backofen verteilen und 20 Minuten einwirken lassen. Danach den Backofen reinigen.